Heute will ich mal über etwas schreiben, worüber ich schon seit längerem nachdenke.
Und da am Wochenende ein Puppen Neuzugang bei mir eintraf und ich wieder etwas kopfschüttelnd vor meinem Kauf stand, hier meine Gedanken dazu.
Es ist doch so:
Ich kaufe als Sammler eine Puppe, die mir gefällt.
Dabei stört es mich persönlich nicht, ob sie zerzauste Haare hat, die Kleidung angeschmutzt ist oder ein Finger fehlt.
Ich mag das Puppengesicht, ihre Augen, die mich unter dem alten zerquetschten Puppenhut anschauen.
Und das Zurechtmachen der Puppe gehört bei meinem Hobby dazu und ich liebs.
Kurzum, ich freue mich sehr auf die Puppe und ich möchte natürlich, dass sie auch sicher verpackt wird, um heil anzukommen.
Ich weiß nicht mehr, wann ich das erste Mal eine Puppe erhielt, die als Verpackung eine Pampers Babywindel auf dem Kopf trug.
Der Zweck heiligt die Mittel? Nun ja....
... ich war am Anfang meiner Puppensammelei und ich dachte:
Gut, die freundliche Ladenbesitzerin des Antiquitätengeschäftes wird es wissen, vielleicht ist das ja Gang und Gäbe und so wird es halt gemacht mit der Windel als Schutz für den Porzellankopf.
Unsere Kinder waren damals noch klein und Pampers waren sowieso immer griffbereit und so übernahm auch ich diese (schlechte) Angewohnheit und verschickte Puppen mit einer übergestülpten neuen! Babywindel um den Kopf.🤷🏼♀️
Das machte ich einige Zeit so.
Und ich war eine gute Kundin im Antiquitätenladen, man kannte sich über die Zeit und gern wurden auch ein paar private Sätze hin- und her geschrieben. 💝
Dann wurde es ruhiger bei mir. Ich hatte dazugelernt, wurde wählerischer, meine Sammlung wuchs nichts mehr so schnell wie am Anfang. Ich war zufrieden.
Einmal, es war vor irgendwelchen Feiertagen, fand ich wieder eine Puppe in meinem Lieblings-Antiquitätengeschäft und wartete mit großer Vorfreude auf mein Paket.
Offensichtlich hatte aber auch die Ladenbesitzerin in all der Zeit dazugelernt 😬, denn statt der Babywindel um den Kopf trug die gekaufte Puppe nun eine
Schlagartig wurde ich aus meiner ✨zauberhaften Puppenwelt✨ gerissen und in die Realität zurückgeholt.
Die Puppe war nebensächlich, mein Kopfkino begann.
Hatte die Ladenbesitzerin einen Pflegefall in der Familie?
Oder einen Posten Erwachsenenwindeln bei einer Haushaltsauflösung aufgekauft?
Was sollte ich jetzt machen mit dieser Menge Zellstoff und Folie? Das passte nicht in den Mülleimer.
Was wenn das ein Familienmitglied bei mir sieht? Da komme ich in Erklärungsnot und da habe ich keine Lust drauf. 🙄😁
Das ist jetzt alles schon Jahre her.
Aber dieses Wochenende so aus dem Nichts, traf mich fast der Schlag als wieder so ein Erwachsenenteil aus meinem Paket hervorquoll.
Und ich finde es heute nicht mehr zeitgemäß, angesichts des Verpackungsmaterials welches es heute gibt, auch umweltfreundliches.
Und bei mir bekommt keine verkaufte Puppe oder anderes antikes Spielzeug eine Babywindel als Verpackung. Eine Erwachsenenwindel finde ich völlig daneben -sorry- aber das ist mein Empfinden.
Und eine Bewertung, die ich mal im großen Onlineauktionshaus las, brachte es genau auf den Punkt.
Da beschwerte sich eine Käuferin genau über die besagte Babywindel auf dem Kopf ihrer ersteigerten wertvollen antiken Puppe und meinte, dass es unangebracht und eine schlechte Angewohnheit sei, eine begehrte Antiquität in eine Windel zu hüllen, die für Exkremente vorgesehen ist.
 |
| Simon & Halbig 1039 |