Das Kind bekam nicht nur eine Puppe sondern eine kleine Freundin an die Seite. Jemanden oder besser etwas, auf das ab sofort aufgepasst werden musste, denn dieses Spielzeug war zerbrechlich.
Im besten Falle wurde die Puppe ein Familienmitglied und später dann in der Familie weitergegeben, vererbt, aufbewahrt.
Sammlern und Liebhabern solcher Puppen ist es dann zu verdanken, dass sie es schließlich bis hierher zu mir geschafft hat, ins 21. Jahrhundert. Welch ein Glück.
Auch unsere Tochter hatte Spielzeug und auch Puppen. Nur ungern erinnere ich mich an diese ausdruckslosen, austauschbaren Baby-Puppen. Und an meine Schwäche, als ich sie kaufte!
Das Interesse daran erlosch recht schnell.
Bis ich eine freundliche "Lolle"- Puppe fand, die auch mir gefiel.
Sie war lange Zeit das liebste Spielzeug unserer Tochter. Die Puppe wurde von ihr gut behandelt, bekam Zubehör und zusätzliche Kleidung und musste überall mit hin. Was war das für eine schöne Zeit. Über manche Episode von früher müssen wir auch heute noch lachen.
Lolle ist immer noch in unserer Familie, gut verstaut wird sie von mir aufbewahrt und sollte es einmal so sein, weitergegeben. Eine Käthe Kruse Puppe.
Und die Porzellanfabrik Simon & Halbig?
Sie wollten vor über 100 Jahren sicher nur ihr Modell 719 gut verkaufen. Und so ist es doch erstaunlich, dass es Ihnen um 1895 gelungen ist, ein Puppengesicht zu schaffen, welches auch heute noch,
nicht nur uns Sammler be- und verzaubert.